Feier im
Pável Ágoston-Jahr 6. Auflage des Treffens der ungarischen Slowenen Szentgotthárd, 19.08.2006 Mit einem im Gegensatz zum letzten Jahr
etwas veränderten Rahmenprogramm feierten die Slowenen Ungarns auch
heuer wieder einen gemeinsamen Tag in Szentgotthárd (Monošter).
Als besonderer Gast nahm die Tochter Pável Ágostons an den
Feierlichkeiten teil. Die
Gäste trafen sich wie letztes Jahr vor dem Haus der Slowenen (Slovenski Dom) in
Szentgotthárd. Im Unterschied zum Jahre 2005 fand das erste
Aufeinandertreffen der Besucher nicht unter freiem Himmel, sondern in einem
Festzelt statt. Dort gab es neben einem Willkommenschnaps, welcher von einem
Paar in traditioneller Porabje-Tracht serviert wurde, auch eine Kleinigkeit
zu essen. Gestärkt verliessen die Gäste sodann das Festzelt, um
sich auf den Weg zur Kirche zu machen. Der Gottesdienst wurde wie letztes
Jahr von Ferenc Merkli, dem römisch-katholischen Priester von
Felsõszölnök (Gornji Senik) in slowenischer Sprache,
gehalten. Pável Ágoston in Wort
und Bild Im
Anschluss an die Messe folgte das kulturelle Programm im Theater zu
Szentgotthárd. Letztes Jahr hatten einerseits Politiker aus Slowenien
und Ungarn Reden gehalten, und andererseits waren Kinderfolkloregruppen und
ein Tanzensemble aufgetreten. Heuer schienen die Organisatoren ganz dem
slowenischen Dichter und Ethnologen Pável Ágoston verpflichtet
zu sein. Das Jahr 2006 steht im Zeichen des grossen slowenischen Dichters und
Ethnologen, der vor 120 Jahren geboren und vor 60 Jahren gestorben war.
Nachdem die slowenische und die ungarische Hymne abgespielt worden waren,
begrüsste der Präsident der slowenischen Selbstverwaltung in
Ungarn, Martin Ropoš, die Gäste und erinnerte die Slowenen Ungarns
daran, sich für die kommenden Wahlen für die Neubestellung der
slowenischen Selbstverwaltung in Ungarn
vom 1. Oktober registrieren zu lassen. Ferner sollten sie die
slowenische Muttersprache pflegen, indem sie untereinander slowenisch
sprechen und die traditionellen Lieder am Leben erhalten. Die Ethnologin
Marija Mukič führte durch das in slowenischer und ungarischer
Sprache abgehaltene kulturelle Programm. Sie schilderte in ihrer Laudatio die
Biographie Pável Ágostons und präsentierte anschliessend
eine in drei Sprachen (slowenisch, ungarisch, deutsch) produzierte
Videodokumentation über das Leben und Wirken des Ethnologen. Mit einer
besonderen Würdigung bedankten sich das u.a. Ropoš bei Judith
Pável, der Tochter des Dichters, für ihren Besuch. Abgerundet
wurde der kulturelle Teil des Treffens mit den verschiedenen Pável
Ágoston Chören aus Österreich, Ungarn und Slowenien, welche
von Frau Mukič persönlich vorgestellt wurden und anschliessend
einige ihrer Lieder sangen. Kurzweiliges Zusammensitzen statt
langer Ausflug Letztes
Jahr hatte das kulturelle Rahmenprogramm zwar ebenfalls im Theater begonnen,
jedoch fand im Anschluss daran noch eine Busreise nach Cankova (Slowenien),
dem Geburtsort Pável Ágostons, statt. Auf vielfach
geäusserten Wunsch seitens der Besucher verzichteten die Organisatoren
des diesjährigen Treffens der ungarischen Slowenen auf Ausflüge
jeglicher Art. Man bevorzuge gemütliches Zusammensitzen mit Bekannten
und Verwandten aus anderen Teilen Ungarns, so der Grundtenor der Anwesenden
des Treffens der in Ungarn lebenden Slowenen. Diesem Wunsch entsprechend,
kehrte man nach dem Ende des kulturellen Programms in das Festzelt
zurück, um sich angeregt untereinander auszutauschen, zu tanzen oder die
regionalen Spezialitäten zu geniessen. Das festliche Treiben dauerte bis
spät in die Nacht hinein an und man darf gespannt sein, was sich die
Organisatoren für das nächste Jahr einfallen lassen werden. Bilder Joël
Gerber / Tibor Horvat |